Jahrestag der Gemeindepartnerschaft mit Pfaffschwende wurde diesmal in Windhagen gefeiert

ein Teil der Besucher mit den Bürgermeistern Martin Buchholz und Uwe Wagner vor dem Einfahren in die Grube Bindweide
Ein Teil der Besucher mit den Bürgermeistern Martin Buchholz und Uwe Wagner vor dem Einfahren in die Grube Bindweide
  • Pfaffschwende lag zu DDR-Zeiten im 5 km Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze von Thüringen nach Hessen
  • Am 28.12.2019 blickt man im Südeichsfeld auch auf 30 Jahre der Grenzöffnung zurück
  • Bürgermeister Uwe Wagner mit Pfaffschwender Bürgern in Windhagen zu Gast
  • Seit Herbst 1990 gibt es die Kontakte der Kirchengemeinden St. Bartholomäus Windhagen und St. Bartholomäus Pfaffschwende

Am Wochenende nach dem Tag der Deutschen Einheit war der Pfaffschwender Bürgermeister Uwe Wagner mit Bürgerinnen und Bürgern aus der Eichsfeldgemeinde in Windhagen zu Gast. Anlaß war die Feier zum Jahrestag der Partnerschaft zwischen den Kommunen.

Die Pfaffschwender Gäste reisten zum Jahrestreffen freitags mit dem Bus in Windhagen an. Die Unterbringung erfolgte traditionsgemäß in Gastfamilien. Samstags gab es ein offizielles Besuchsprogramm. Mit dem Pfaffschwender Bus erfolgte die Fahrt nach Steinebach an der Sieg im Landkreis Altenkirchen. Als Fahrgäste mit dabei waren neben den Bürgermeistern auch die Beigeordneten Hans Dieter Geiger und Helmut Wolff.

Ziel der Ausflugstour war zunächst das Besucherbergwerk Grube Bindweide. In der Grube wurde über 200 Jahre lang Eisenerz gefördert. Die Förderung wurde 1931 eingestellt. Seit 1986 gibt es das Schaubergwerk. Mit einem herzlichen "Glück auf" wurden die Besucher begrüßt und erlebten in zwei Gruppen unter Tage unter fachkundiger Führung eine interessante Zeitreise durch die Geschichte der Grube und die beschwerliche Arbeit der Bergleute in den Stollen. Ausgestattet mit Helm und Friesennerz bestieg man die elektrische Grubenbahn, die eine Strecke von rund 1000 Metern fährt. Die Besucher mußten danach auch etwas für ihre Fitness tun. Der begehbare Weg im Besucherbergwerk ist rund 1300 Meter lang. Für alle war es ein besonderes Erlebnis.

Bürgermeister Martin Buchholz und Uwe Wagner und die Beigeordneten Hans-Dieter Geiger und Helmut Wolff mit Windhagenern und Pfaffschwendern bei der Westerwaldbrauerei
Bürgermeister Martin Buchholz und Uwe Wagner und die Beigeordneten Hans-Dieter Geiger und Helmut Wolff mit Windhagenern und Pfaffschwendern bei der Westerwaldbrauerei

Nach einer Stärkung in der Kaffeepause vor dem Besucherzentrum ging es mit der Erlebnis-Tour weiter nach Hachenburg zur Westerwald-Brauerei H. Schneider. Jeder Besucher erhielt am Eingang einen Bierseidel, der nach der Besichtigung der Erlebnis-Brauerei auch als Souvenir mitgenommen werden konnte. Das bereits in der 5. Generation als unabhängige Familienbrauerei geführte Unternehmen hat in der Westerwaldstadt schon seit 1861 seinen Sitz. Im Rahmen der über einstündigen Führung durch die Räumlichkeiten der Produktionsstätte wurde u.a. die Tradition des Bierbrauens, die Philosophie der Brauerei und Arbeitsabläufe fachkundig unterhaltsam erläutert. Es gab auch eine Kostprobe des Bieres im Zwickelkeller. Wer wollte konnte es selbst zapfen. Nach der Rückkehr nach Windhagen waren alle am Abend im Hotel Gasthof zur Post zu einem gemütliches Beisammensein mit Essen eingeladen. Altbürgermeister Josef Rüddel gesellte sich dabei auch zu den Gästen. Die Bürgermeister Martin Buchholz und Uwe Wagner würdigten die Bedeutung der Partnerschaft. Wagner überreichte als Gastgeschenk der Pfaffschwender Gemeinde ein Buchgeschenk ( "Eichsfeld- Fotoschätze aus den 70ern und 80ern von Thorsten W. Müller und Kirchengeschichte des thüringischen Eichsfeldes vom 8. bis 20. Jahrhundert von Arne Wand).

2. Beigeordneter Helmut Wolff, Bürgermeister Martin Buchholz, Beigeordneter Hans Dieter Geiger, Bürgermeister Uwe Wagner, Altbürgermeister Josef Rüddel
2. Beigeordneter Helmut Wolff, Bürgermeister Martin Buchholz, Beigeordneter Hans Dieter Geiger, Bürgermeister Uwe Wagner, Altbürgermeister Josef Rüddel

Am Sonntag besuchten Windhagener und Pfaffschwender den Erntedankgottesdienst in der Pfarrkirche, den Pfarrer Heiner Gather zelebrierte. Am Altar brannte traditionsgemäß die besondere Partnerschaftskerze. Nach einem Mittagsimbiss im Hotel/Restaurant "4Winden" traten die Gäste aus dem Eichsfeld wieder die Rückreise an. Im nächsten Jahr wird das Treffen in Pfaffschwende stattfinden. Dann werden auch 30 Jahre Freundschaft der Kirchengemeinden gefeiert.

 

Text und Fotos: Erwin Höller

regelmäßige Termine

Sajeden Samstag

Rollitennis

Rollstuhltennis-Training

11:00 - 13:00 Uhr, Sportpark Windhagen

Sajeden 2. Samstag

Heimat- und Verschönerungsverein

Arbeitseinsatz

9:30 Uhr, Treffpunkt Backes

Mijeden 1. Mittwoch

Seniorenteam St. Bartholomäus

Seniorentreffen

Pfarrheim Windhagen

Gemeindepartnerschaft zwischen Windhagen im Kreis Neuwied und Pfaffschwende im Eichsfeldkreis Thüringen besteht schon 28 Jahre

Am 02. Oktober 1991 hatten die früheren Bürgermeister Josef Rüddel (Windhagen) und Jürgen Jakob (Pfaffschwende) im Saal Schmalstieg im Eichsfeld die Partnerschaftsurkunde bei Festlichkeiten unterzeichnet. Am 03. Oktober zelebrierten damals die Pfarrer Hans Trompeter (St. Bartholomäus Windhagen) und Luzian Gehrmann (St. Bartholomäus Pfaffschwende) einen besonderen Gottesdienst am Grenzeck in unmittelbarer Nähe zum Grenzzaun.

Die Chronik der Partnerschaft beginnt 1990 durch die kirchlichen Kontakte. Anfang September 1990 waren Mitglieder von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat aus Windhagen mit Pfarrer Trompeter erstmals zu Gesprächen im Eichsfeld. Am 02./03.10.1990 wurden 50 Pfaffschwender Gäste zum Bürgerfest auf dem Marktplatz in Windhagen begrüßt. Pfarrer Gehrmann reiste mit ihnen per Bus an. Etwa drei Wochen später, am 20./21.10.1990, waren Bürgermeister Jürgen Jakob und Pfarrer Luzian Gehrmann mit einer Abordnung zu konkreten Besprechungen über eine offiziellen Partnerschaft zwischen den Gemeinden in Windhagen.

Pfaffschwende lag wie der Nachbarort Volkerode bis zur Grenzöffnung im 5km DDR-Sperrgebiet. Am Ortsrand der Gemeinde befand sich eine Grenzkompanie. Am 09. November 1989 fiel in Berlin die Mauer. Am 28. Dezember des gleichen Jahres erfolgte unweit von Pfaffschwende von 11.00 - 13.00 Uhr eine erste Öffnung des Grenzzaunes am Sägewerk. Am Morgen wurde ein Feld des Streckmetallzaunes abgeschraubt. Deutsche aus Ost und West, die sich teilweise nicht kannten, umarmten und begrüßten sich und feierten am Lagerfeuer bei Blasmusik auf dem Grenzstreifen. Erst im Frühjahr 1990 gab es einen fast ungehinderten Übergang.